03.07.2025
Was tun bei einem Neurodermitis-Schub?
Was tun bei einem akuten Neurodermitis-Schub?
Ein akuter Neurodermitis-Schub ist für Euch als Eltern und für Euer Kind eine besonders herausfordernde Zeit. Die Haut wird rot, entzündet sich und juckt stark – und in vielen Fällen ist der Schub sehr unangenehm für Euer Kind. In solchen Momenten ist schnelle Hilfe gefragt. Mit der richtigen Behandlung lässt sich der Schub schnell lindern und der Juckreiz stoppen. In diesem Beitrag erfahrt Ihr alles, was Ihr tun könnt, um Eurem Kind schnell zu helfen und den Schub zu lindern.
Was passiert bei einem Neurodermitis-Schub?
Ein Neurodermitis-Schub tritt auf, wenn die Haut durch eigentlich harmlose Stoffe wie z. B. Tierhaare oder Pollen plötzlich gereizt wird und sich entzündet. Der Juckreiz und das Brennen sind dabei besonders belastend für Euer Kind.
Die Auslöser für Schübe können vielfältig sein. Und jedes Kind ist verschieden. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr versucht herauszufinden, was bei Eurem Kind einen akuten Schub auslöst. So habt Ihr die Chance Schübe künftig besser zu vermeiden.
Was können Auslöser für Neurodermitis Schübe sein?
Allergene: Tierhaare oder Hautschuppen (z. B. von Katzen oder Hunden) oder Umwelteinflüsse (z. B. Pollen, Staubmilben) können allergische Reaktionen auslösen.
Stress: Emotionaler Stress oder psychische Belastungen können Symptome verschärfen oder einen Schub auslösen.
Wetterverhältnisse: Extreme Temperaturen, insbesondere Kälte und trockene Luft, können die Haut austrocknen und die Symptome verstärken.
Hautirritationen: Reizstoffe wie aggressive Seifen, Parfums oder bestimmte Kleidungsstoffe (z. B. Wolle) können die Haut reizen und Entzündungen verstärken.
Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen (z. B. mit Staphylococcus aureus) können den Zustand der Haut verschlechtern und zu einem Schub führen.
Was hilft bei einem akuten Neurodermitis-Schub?
Sobald ein Schub beginnt, ist es wichtig, schnell zu handeln, um die Entzündungen zu lindern und den Juckreiz zu stoppen. Euer Hautarzt oder Eure Hautärztin wird in der Regel entzündungshemmende Cremes oder Salben verschreiben. Manchmal kommen auch Shampoos für die Kopfhaut zum Einsatz.
Die beiden wichtigsten Gruppen von Medikamenten, die bei einem akuten Schub helfen, sind Kortisonhaltige Cremes und Kortisonersatzstoffe wie Calcineurininhibitoren.
Kortison – Eine bewährte Behandlungsmöglichkeit bei Entzündungen
Kortisoncremes sind eine sehr wirksame Methode, um Entzündungen schnell zu lindern und den quälenden Juckreiz effektiv zu stoppen. Sie wirken gezielt gegen die Entzündungsreaktionen in der Haut und sorgen so für spürbare Erleichterung, oft schon nach kurzer Zeit. Dabei gibt es Kortisoncremes in verschiedenen Stärken, die individuell an den Schweregrad des Schubs angepasst werden können – Euer Hautarzt oder Eure Hautärztin wählt die passende Stärke für Euer Kind aus. Eltern sind häufig zunächst besorgt, wenn sie hören, dass ihr Kind eine Kortisoncreme braucht – doch diese Sorge ist heute unbegründet. Moderne Kortisonpräparate sind bei richtiger Anwendung sehr sicher und werden speziell für die schonende Behandlung empfindlicher Haut entwickelt.
Die Kortisonersatzstoffe: Calcineurin-Hemmer
Calcineurin-Hemmer sind eine gute Alternative zu Kortison, besonders für empfindliche Hautpartien wie das Gesicht oder den Genitalbereich. Sie wirken ebenfalls entzündungshemmend wie Kortison – sind aber Kortisonfrei. Calcineurin-Hemmer sind gut verträglich und eignen sich auch für die langfristige Anwendung. Ein weiterer Vorteil: Sie lassen sich nicht nur während eines akuten Schubs anwenden, sondern auch zur Vorbeugung (proaktiv), um Entzündungen zu reduzieren und die Haut langfristig stabil und beschwerdefrei zu halten.
Eltern-Checkliste: Was tun bei einem Neurodermitis-Schub?
Hier ist eine kurze Checkliste, die Euch hilft, den Schub schnell zu behandeln:
Behandlung wie verordnet anwenden
Tragt die verschriebene Creme oder Salbe gemäß der Anweisung des Arztes dünn auf die betroffenen Stellen auf – nicht zu dick und nur so lange wie nötig.Basistherapie nicht vergessen
Verwendet weiterhin täglich Eure rückfettende Basiscreme, um die Hautbarriere zu stärken und die Haut zwischen den Schüben zu pflegen und zu beruhigen.Juckreiz lindern
Versucht euer Kind daran zu hindern, sich zu kratzen! Helft ihm, sich abzulenken, zum Beispiel mit Spielen, Kuscheln oder einer Zaubercreme. Baumwollhandschuhe können auch helfen, den Juckreiz nachts in Schach zu halten.Reizstoffe meiden
Verwendet duftfreie Pflegeprodukte und achtet darauf, dass Euer Kind weiche, atmungsaktive Kleidung trägt, die die Haut nicht weiter reizt.
Fazit – Mit der richtigen Behandlung den Schub schnell in den Griff bekommen
Ein akuter Neurodermitis-Schub kann für Euer Kind und Euch sehr belastend sein. Doch mit der richtigen Behandlung könnt Ihr den Schub schnell lindern. Ob mit einer Kortisonhaltigen Creme oder einem Kortisonersatzstoff: Euer Hautarzt oder Eure Hautärztin ist die beste Ansprechperson, um die passende Therapie für Euer Kind zu finden.