23.01.2025
Neue Medikamente bei Atopischer Dermatitis? Das können Biologika.
Dupilumab (Präparatname Dupixent), Tralokinumab (Präparatname Adraltza) und Lebrikizumab (Präparatname Ebglyss) sind Medikamente aus der Wirkstoffklasse der Biologika, die in der Neurodermitis Behandlung eingesetzt werden können.
Dupilumab, Tralokinumab und Lebrikizumab werden zur Behandlung von Kindern und erwachsenen PatientInnen mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis verschrieben, die nicht ausreichend auf topische Medikamente ansprechen oder diese nicht vertragen haben angewendet werden.
Dabei kann Dupilumab für Kinder mit schwerer Neurodermitis bereits ab dem 6. Lebensmonat verschrieben werden.
Was sind Biologika? Wie wirken Sie in der Neurodermitis Behandlung?
Biologika sind spezifische biotechnologisch hergestellte Antikörper. In 2017 wurde das erste Biologikum zur Therapie der Neurodermitis zugelassen. Biologika wirken gezielt gegen die Entzündungsprozesse, denen die Neurodermitis-Symptome zugrunde liegen, und helfen auf diesem Weg, den Juckreiz zu lindern und das Hautbild zu verbessern. Dabei wirken sie gezielter als herkömmliche Medikamente und unterdrücken nicht das ganze Immunsystem.
Wie wirken Dupilumab, Tralokinumab und Lebrikizumab?
Der Wirkstoff Dupilumab richtet sich gezielt gegen die Interleukine 4 und 13. Tralokinumab und Lebrikizumab sind Antikörper, die sich gegen Interleukin 13 richten. Diese Interleukine spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Entzündungsreaktion, die für die Neurodermitis verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieser Interleukine können Dupilumab, Tralokinumab und Lebrikizumab die Entzündungsreaktion reduzieren und so die Symptome lindern.
Welche Nebenwirkungen können Biologika haben?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Dupilumab und Lebrikizumab gehören Reaktionen an der Injektionsstelle. Die häufigste Nebenwirkung von Tralokinumab waren Infektionen der oberen Atemwege.
Außerdem können seltener folgende Begleiterscheinungen auftreten:
Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Kopfschmerzen
Oraler Herpes
Für wen ist es nicht geeignet?
Dupilumab, Tralokinumab und Lebrikizumab dürfen nicht angewendet werden, wenn Dein Kind eine Überempfindlichkeit oder Allergie gegenüber dem Wirkstoff hat. Im Falle einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Therapie sofort abgebrochen werden.
Dupilumab ist für Kinder mit schwerer Neurodermitis ab dem 6. Lebensmonat zugelassen. Tralokinumab und Lebrikizumab ist für Kinder ab 12 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis zugelassen.
Was sind Alternativen zu Biologika?
Alternative Behandlungsmöglichkeiten umfassen topische Therapien mit Glukokortikoide oder Calcineurin-Inhibitoren, phototherapeutische Behandlungen oder JAK-Inhibitoren wie Abrocitinib. Andere systemische Therapien wie Cyclosporin, Methotrexat oder Azathioprin werden bei Kindern wegen der neuen Biologika oder JAK-Inhibitoren noch in Ausnahmefällen eingesetzt. Die Wahl der Behandlung sollte individuell mit einem Hautarzt oder Kinderarzt besprochen werden.
Nicht vergessen!
Auch während der Behandlung mit einem der Biologika braucht die Kinderhaut eine regelmäßige Basispflege, die die Haut fettet und ihr Feuchtigkeit spendet. Diese Pflege sollte unbedingt fortgeführt werden.